Wo Jana drauf steht, ist auch Jana drin. Das finde ich schön!
Kamera: Canon EOS 500N
Film: Efke KB17 49 (expired 06/1994)
Location: Kirchwerder, Hamburg
Juli 2020
Die bereits fünfte Sitzung hatte ich mit ihr. Ein offenes und entspanntes Wesen, sowie ein gutes Gefühl für Motive macht die Umsetzung mit ihr immer zu einem kleinen Fest.
Kamera: Hasselblad 500C
Film: Svema FN 64 (expired 05/1993)
Location: Störkathen
Juli 2020
Für Rosalie betrat ich im letzten Jahr doch nochmal ein abgegrastes Feld und es lohnte sich. Ich traf auf eine selbstbewusste und offene Frau mit einem sehr progressiven Ansatz
Kamera: Hasselblad 500C
Film: Agfapan 25 (expired 07/1992, pulled ISO 5)
Location: Alsterwiesen, Hamburg
August 2020
Alexandra ist eine beeindruckende Frau. Äußerlich scheint alles in Ordnung, dabei ist sie an Multipler Sklerose erkrankt und stellt sich seither nicht nur dieser Krankheit. Mit dem Baum und Filmmaterial, das in ihrem Geburtsjahr ablief, machten wir eine Reise in die Vergangenheit.
Kamera: Hasselblad 500C
Film: Ilford HP5 400 (expired 02/1991, pulled ISO 50)
Location: Aasee, Münster
Juli 2020
Aufgenommen mit einem Film aus dem Jahr, in dem der Hamburger Sport-Verein voller Grandezza in Athen seinen größten Triumph feierte.
Kamera: Hasselblad 500C
Film: Kodak Ektachrome (expired 08/1983, pulled ISO 5)
Location: Störkathen
Mai 2020
Frohes neues Jahr! Ein anderes Jahr ist vorüber, ebenso eine andere Dekade.
English text
In der vergangenen Dekade war ich durchaus viel mit Kameras unterwegs, habe alles Mögliche in allen möglichen Formen festgehalten. Das hier gezeigte Portrait ist aus dem Sommer 2013 und zeigt mein Modell Jana. Dieses Bild habe ich vor einigen Jahren bereits ausgestellt, den Weg ins Internet habe ich ihm bis jetzt allerdings verwehrt. Die erste Aktion mit Jana stellte einen Aufbruch dar: Ich fragte erstmals (damals spontan) einen wildfremden Menschen dafür an und bemerkte, dass hinter der Fassade Spannendes steckte.
Anfang 2015 steckte ich mit der Portraitfotografie in einer Sackgasse und womöglich hätte ich diese Art von Arbeit aufgrund inhaltlicher Leere eingestellt, wäre ich im Frühjahr 2015 nicht nach Japan gereist und hätte ich Mitte 2018 nicht drei schon ein paar Jahre zuvor entdeckte Flyer für diese Arbeiten wiederentdeckt – tatsächlich hatte ich Jana und ein weiteres Modell bereits vier Jahre zuvor damit angefüttert.
Dies bedeutet allerdings auch eine Abkehr von der „konventionellen“ Portraitfotografie. Das interessiert mich kaum noch, auch mögliche Anfragen für Aufträge (Firmen, Hochzeiten, Events) interessieren mich nicht – ich habe stets alle Anfragen abgesagt. Es geht mir nicht um Geld und Ruhm, es geht um existentielle Fragen und dass ich nicht einfach nur hübsche Menschen zeige, sondern vor allem mit dem Nichtsichtbaren arbeite – progressiv, reflexiv und emanzipatorisch.
Meine Kameras sind nur noch ein Mittel der Darstellung und Umsetzung, die Fotografie an sich ist weit weggerückt. Zu nahezu allen Portraitarbeiten seit Mitte 2015 gibt es Interviews mit Fragestellungen. An vielen Orten, die ich fotografisch festgehalten habe, habe ich außerdem Filmsequenzen aufgenommen. Das habe ich bis auf wenige Fragmente nicht im Internet gezeigt und werde es künftig auch nicht tun – genauso wenig wie ich meine Arbeiten abseits dieser Medien gezeigt habe. Einblicke werde ich liefern, zum Beispiel in Form von Ausstellungen – wenn es soweit ist.
Kurzum: Alles wächst und gedeiht; parallel, miteinander verwoben. Und irgendwann bricht es heraus.
Foto
Jana im August 2013 in den Nordoer Binnendünen
Kamera: Canon T70
Film: Rossmann Film 200 (expired 07/2010)
Alles was für dieses Projekt nötig ist? Ein alleinstehender Baum inmitten einer Wiese oder eines Feldes, ein Modell, das einfach passt und offen ist wie Jana und ein Film, dessen Haltbarkeit in dem Jahr ablief, in dem das Modell geboren wurde.
Kamera: Hasselblad 500C
Film: Svema FN 64 (exp. 05/1993)
Location: Nordoer Heide
Juni 2019
In einem Provinzkaff, in diesem Falle Kellinghusen, Kunst zu zeigen, scheint durchaus problematisch zu sein, aber warum sollte man es eigentlich nicht machen? Und so ergab sich für mich die Möglichkeit, mein Thema und meine Fragen in einer kleinen Galerie zu zeigen und zum Nachdenken anzuregen.
Auf diesem Wege bedanke ich mich bei allen Interviewten beziehungsweise Portraitierten, bei den zahlreichen Besuchern und vor allem denjenigen, die mir weitere Interpretationen geliefert haben, bei Sonja und Sophia für das Sortieren und Korrigieren der Texte für das Beiheft, bei meinem Arbeitgeber BiBeKu GmbH für die günstige Druckgelegenheit, bei Jasper für die englische Untertitelung des Videoessays, bei meinen Eltern für das Bier-Sponsoring und bei Robin für die Bereitstellung des perfekten Ausstellungsraums.

Ausstellung im Ku1 – Raum für aktuelle Kultur in der Hauptstraße 52 in Kellinghusen vom 25. Mai bis 24. Juni 2018. Thema: Stille und Stillstand.

49 Menschen befragte ich von Juli 2015 bis September 2017, was “Stille” und “Stillstand” für sie darstellten. Während der Ausstellung kamen noch weitere Antworten hinzu.

Gezeigt wurde ein Videoessay mit ausgewählten Antworten und zum Thema passenden Zwischentönen.

Neben Videoelementen sowie abstrakten und antinaturalistischen Photographien wurden sieben Interviews präsentiert.

Kurioser Gast, der letztlich einen Feuerwehreinsatz auslöste.


Am letzten Ausstellungstag war die Hütte nochmal gut besucht.

Hierzulande “stiller Ort” genannt, in Japan wird klassische Musik beim Stuhlgang gehört – oder das Geräusch gluckernden Wassers, um Fürze zu übertönen.

Jessicas Bild hing zwar nicht an der Wand, landete aber im Beiheft, in dem alle 49 Antworten inklusive ihrer nachzulesen sind.

Mancher Gast, wie hier Co-Lektorin Sophia, hinterließ seine Gedanken zu den themengebenden Begriffen.
Und was sind Stille und Stillstand (für Dich)?
der Film zur Ausstellung
Kamera: Canon EOS 600D
Location: Ku1 – Raum für aktuelle Kultur Kellinghusen
25. Mai bis 24. Juni 2018
Vom 25. Mai bis 17. Juni 2018 zeige ich im “Ku1 – Raum für aktuelle Kultur” einen Einblick in meine teils partizipatorische Arbeit, die sich um die Begriffe “Stille” und “Stillstand” dreht – cineastische Photographien, Portraits und die dazugehörigen Interpretationen der Begriffe, Videoelemente und ein circa 35-minütiger Kurzfilm.
Die Eröffnung findet am Freitag, den 25. Mai um 18.30 Uhr statt. Weitere Öffnungszeiten:
• sonnabends (26. Mai, 02./09./26. Juni): 10.00 bis 12.00 Uhr
• dienstags (29. Mai): 10.00 bis 12.00 Uhr
• mittwochs (30. Mai, 06./13. Juni): 15.00 bis 17.30 Uhr
• weitere, auch spontane Öffnungstermine sind auch auf Anfrage möglich
Ich freue mich auf Euren Besuch!
(Und vielleicht sogar auf Eure Interpretation der Begriffe “Stille” und “Stillstand”.)
Adresse: “Ku1 – Raum für aktuelle Kultur”, Hauptstraße 52, 25548 Kellinghusen
Seit Juli 2015 habe ich viele Menschen im Alter von 18 bis 39 Jahren im Rahmen eines Photo- und Kunstprojekts gefragt, was Stille und Stillstand für sie wären. Es gab sowohl kurze als auch ausführliche Antworten, manches kam entschlossen daher, manche(r) grübelte so vor sich hin. Falsche Antworten gab es jedoch keine einzige – wie auch, Empfindungen sind schließlich individuell unterschiedlich.
Anne (2010 und 2017)
Eigentliche Schlusspunkte sollten im Dezember 2015 und im August 2016 gesetzt werden, jedoch wurde ich angehalten, weiter zu sammeln und manche Termine zogen sich hin. Nun, im Mai 2017, ist dann tatsächlich Schluss – die letzten Stimmen werden im Laufe der nächsten Tage eingesammelt.
Dieses Projekt ist immer noch spannend und ich habe viele Antworten bekommen, auf die ich selbst nicht gekommen wäre oder die einfach dazu einluden, selbst zu reflektieren und das Thema auch außerhalb dieser Befragungen mit Leben und Inhalt zu füllen. Dies kostete viel Energie, ließ mich abseits der üblichen Verpflichtungen und Tätigkeiten viel nachdenken – und ein Paradoxon konterkariert den Begriff “Stille” ausgerechnet zum Schluss.
Ich danke allen Beteiligten für ihr Mitwirken an diesem Studienprojekt, ihre Zeit und Muße und ganz besonders Sonja für die Übernahme des Lektorats und meinem allerersten regelmäßigen Modell Anne (Foto), ohne die das alles vermutlich nie zustande gekommen wäre.

(Deutschland-)Fischerhütte, Fitzbek

Bermuda-Dreieck, Itzehoe (Grünfilter vergessen)
Eine Kamera gefunden mit nicht definierbarem Film, der noch ein paar Bilder Kapazität bot. Im Rahmen der Sichtung möglicher Kulissen erinnerte ich mich an die 2005er Serie und schlug etwas mehr als zehn Jahre später an den gleichen Plätzen erneut auf, um zum selben Thema Fotos zu machen.
Kamera: Canon EOS 500N
Film: Solaris Ferrania 200 (exp. 11/2008) mit Grünfilter
Dezember 2015

Hollywood (nebst Peach Pizza), Bermuda-Dreieck Itzehoe
2005 fotografierte ich Orte meiner Jugend, die Mitte/Ende der 1990er Jahre vor allem mit viel Feierei und Alkoholexzessen, aber auch (neuen) Freundschaften verbunden waren. Natürlich machte das alles fürchterlich viel Spaß und natürlich gibt es ebenso wenig zu bereuen. Diese Locations standen 2005 leer bzw. wurden pragmatisch genutzt.
Kamera: Canon EOS 500N
Film: Ilford Delta 100
Mai 2005
Auf dieses Thema stieß ich auch, weil ich unaufgeregte Bildkompositionen mag, Anfragen für „ruhige und stille“ Portraitarbeiten formulierte und desöfteren entsprechende Rückmeldungen bekam.
Während meiner Japan-Reise 2015 bewegte ich mich einige Male im Tōkyōter Stadtteil Shinjuku zur rush hour durch den größten Bahnhof der Welt und bemerkte in diesem ansonsten ziemlich lauten Land eine sehr gedämpfte Geräuschkulisse. Außerdem lernte ich eine Deutsche kennen, die mit ihren Schilderungen über das Leben in dieser Stadt einen wichtigen Anstoß gab. Auf dem Rückflug las ich in einem Magazin vom vermeintlich „stillsten Ort der Erde“, begann Notizen zu machen, Begegnungen und Handlungen der Vorjahre (ein schwerer Sportunfall bedeutete vor ein paar Jahren für mein Leben eine absolute Vollbremsung – also fragte ich neben der Stille auch nach Stillstand) einzuordnen, zu suchen und zu stöbern und letztlich die photographische und filmische Umsetzung, sowohl mit als auch ohne Menschen. Den interaktiven Part mit dieser Frage an die von mir Portraitierten hielt ich filmisch fest.
Weitere Einflüsse: “Draußen vor der Tür” von Wolfgang Borchert, “Dorfpunks” von Rocko Schamoni, “Schachnovelle” von Stefan Zweig, zahllose audiovisuelle Eindrücke in der Stadt, auf dem Land und in der Natur, durch Filme, Musik, Erlebnisse
Modell: Carolin, Kamera: Canon T70, Film: Ilford Pan 100, Location: Shibuya crossing, Tokyo im Juli 2016
Im Rahmen einer Portraitarbeit entstand aufgrund der nicht einfachen Lichtverhältnisse spontan eine filmische Dokumentation von der Entstehung eines Graffitis meines Modells Sophie. Das sehr persönliche Motiv mit dem Titel “Selbstverlust” entstand Ende Juni 2015 auf dem Itzehoer Alsen-Gelände und wurde durch Photographien, sowie Sprachelemente von Sophie und einem von ihr ausgesuchten Lied ergänzt.
Sophie danke ich für die Unterstützung und ihre Offenheit, Herzlichkeit und Hingabe.
Modell: Sophie Drünert
Filmkamera: Canon EOS 600D
Fotokameras: Canon EOS 600D und Canon EOS 500N (Film: Lomography Color Negative 400)
Juni 2015, © Jan Meifert, alle Rechte vorbehalten.
Neben den Kellinghusener Schüler_innen hatten sich kurz zuvor bereits Schüler_innen der Schule am Marschweg in Kaltenkirchen im Rahmen der Berufsfelderprobung mit dem Thema “Fairtrade” auseinandergesetzt – auch die Stadt Kaltenkirchen möchte “Fairtrade-Stadt” werden. Desweiteren führe ich im Rahmen der Berufsfelderprobungen Videoprojekte mit unterschiedlichen Themen durch und entwickele Printprojekte.
Quelle: Norddeutsche Rundschau, 22. April 2015

Vor rund einem Jahr reanimierte ich gemeinsam mit Andreas Delfs das Stadionblatt des VfL Kellinghusen, die “Aktuelle Eichenallee“, nach rund drei Jahren des Nichterscheinens.
Ende 1984 riefen Ernst Lepsien, Hermann Muhl und Hans-Ludwig Streuber den Rundbrief ins Leben, welcher später von Marcus Wack und Hans-Jörg Schnoor bis ins Jahr 2010 weitergeführt wurde. Das erste Jahr ließ sich weitestgehend gut an und in der Rückrunde griffen endlich die Automatismen. Die Umsetzung des Hefts wurde dank zügiger Einsendungen der Artikel, Fotos etc. auch bei zeitlicher Knappheit entspannter, sodass ich die Arbeit nicht mehr spätabends mit ins Bett nehmen musste.
Ob ich das Heft über 2015 hinaus aus Zeitgründen weiter gestalten werde, weiß ich im Frühsommer 2014 noch nicht. In Hamburg besteht die Chance, einen neugegründeten Verein mit aufzubauen und zu gestalten – das klingt absolut reizvoll; auch um evtl. als Aktiver zusammen mit ein paar Freunden vielleicht nochmal ein oder zwei Saisons um Punkte spielen zu können, wenngleich nachwievor nicht in einer ersten Herrenmannschaft.
Studienarbeit, Kurzfilmprojekt nach eigenem Drehbuchentwurf
– Der erste Versuch des Filmdrehs am 05. Dezember 2010 scheiterte aufgrund des fehlenden Mikrophon-Adapters und der harten Witterung. So litten Sound und Bild in zu großem Maße. Vorteil des Ganzen war, dass man nach dem Schnitt sehen konnte, was filmisch und technisch noch zu verbessern war. Danke an alle Beteiligten, direkt am Set, in der Organisation der Ausrüstung oder einfach nur für die Inspiration.
(Fotos: von Bodelschwingh)
Dezember 2010, © Jan Meifert, alle Rechte vorbehalten.