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  • Ein dutzend Minuten deutsche Natur (ein Video)

    Wir brauchen mehr Straßen und Autobahnen. Denn des Deutschen Natur ist es, viel und schnell Auto zu fahren. Nach Vollbremsungen halten wir es nicht mehr lange aus, drücken gleich wieder aufs Gaspedal. Ohne Rücksicht auf Andere, ohne Rücksicht auf uns selbst.

    Als 2014 Club-Ikone Hermann Rieger starb, vernichtete kurz darauf der Größenwahn den Hamburger Sport-Verein endgültig. Sechs Jahre später starben zwei weitere Ikonen, die ihr jeweiliges Genre nicht nur mit ihrem begnadetem Talent bereicherten, sondern abseits dessen aufzeigten, wie schwierig und ambivalent das wirkliche Leben sein kann. So starben Kendall Chin a.k.a. Mr. Chi Pig und Diego Armando Maradona vielleicht nicht unerwartet, aber dennoch viel zu früh. Der Eine war die Ikone des Skatepunk, wohl nur Wenigen bekannt, der Andere verzauberte beinahe den gesamten Erd- mit (s)einem Fußball. Beide waren trotz ihres Status viel zu sehr Mensch. Viel zu sehr Mensch, als bloß Stoff für eine gelackte und einseitige Lobschrift zu bieten.

    Der Punkrock als Protestmedium und Subkultur bleibt hoffentlich, die Seele des Fußballs hingegen starb mit Diego endgültig. Ob es noch ein wirkliches Innehalten nach einer Vollbremsung gibt? Wir werden sehen, was 2021 und die weitere Zukunft bringen.

    Kamera: Canon EOS 600D
    Location: Autobahnraststätte Bimöhlen
    April 2020

  • grüner Flecken (drei Bilder)

    green spot

    green spot

    green spot

    Angestellte von großen Firmen aus den westlichen Industrieländern wurden für die Zeit, die sie in Saudi-Arabien arbeiteten, zum Beispiel in eigens dafür hergerichteten Arealen untergebracht. Mein Vater hatte sein (für die damalige Zeit) vollausgestattetes Appartment in einer Barracke im Philipp-Holzmann-Camp unweit des Flughafens im Osten Riyadhs. Die Anlage war grün und gepflegt, während außerhalb das für Wüstenstaaten übliche Beige vorherrschte. Im Restaurant wurde Weihnachten ein sehr üppiges Buffet aufgefahren und auch sonst war die Küche sehr schmackhaft – aber eben westlich geprägt. Nach arabischer oder türkischer (keine Kebabläden!) Küche musste man außerhalb des Camps Ausschau halten.

    Kurios waren sicherlich die Wachleute, die einem vor allem zu später Stunde zwischen Appartement und Restaurant über den Weg liefen. Besondern ein Araber mit Patronengürtel, geladener Flinte und grimmigem Blick blieb haften. Tagsüber, wenn man denn da war, wurde man fünfmal täglich von außen beschallt: Drei Moscheen riefen zum Gebet. Ein Muezzin wirkte recht energisch, einer kannte beim Gesang nur eine Tonlage und einer klang beim Singen so, als hätte er bereits einiges an Selbstgebranntem in sich hineingeschüttet.

    Kamera: Kodak Istamatic 255x
    Location: Philipp-Holzmann-Camp, Riyadh
    Dezember 1992/Januar 1993

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